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Sustainability
21 November 2023

Der CO2-Fußabdruck von Produkten (Carbon Footprint of Product CFP) – ein systematischer Ansatz

Der erste Schritt zur Bekämpfung des Klimawandels ist die Messung des CO2-Fußabdrucks.

Der CO2-Fußabdruck ist das Ergebnis einer Emissionsberechnung und gibt an, welche Menge von Treibhausgasen, d.h. von Gasen, die eine Auswirkung auf die globale Erwärmung haben, auf direkte oder indirekte Weise von einer Ware, einer Dienstleistung oder einem Unternehmen, aber auch von einer einzelnen Person freigesetzt wird. Er wird in sogenannten CO2-Äquivalenten (CO2e) angegeben.

Vom Life Cycle Assessment zum Carbon Footprint of Product – Systematic Approach

Die Berechnung des CO2-Fußabdrucks von Produkten (in Englisch Carbon Footprint of Product, CFP) basiert auf der LCA(Life Cycle Assessment)-Methode, einer zertifizierten analytischen Herangehensweise, die auf internationaler Ebene durch die ISO-Normen 14040 und 14044 standardisiert wurde und den gesamten Lebenszyklus eines Produkts, von der Wiege bis zur Bahre, misst.

Die ISO-Norm 14067 hat den Carbon Footprint of Product Systematic Approach (CFP – SA) einer Organisation eingeführt, welcher die Bestimmung von CFPs mehrerer Produkte innerhalb einer selben Organisation erleichtert.

Diese systematische Herangehensweise kann nämlich auf eine Mehrzahl von Produkten und/oder Dienstleistungen einer selben Organisation angewandt werden, vorausgesetzt dass diese in Bezug auf Datensätze und Allokationsmodi denselben Anwendungsbereich aufweisen.

Die Anforderungen des CFP – Systematic Approach

Der CFP – Systematic Approach muss 3 Arten von Anforderungen erfüllen: allgemeine Anforderungen, spezifische Anforderungen bzgl. der Beschreibung des CFP – SA und Anforderungen bzgl. der Vorgehensweise des CFP – SA.

Die allgemeinen Anforderungen verlangen:

  • die Beschreibung der Reihe von Aktionen, die zur Definition der CFP-Mitteilung führen, die Festlegung der praktischen Vorgehensweisen zur Durchführung, Kontrolle und Überwachung des Verfahrens.
  • die Definition der Verantwortungsbereiche der verschiedenen Akteure, die innerhalb der Organisation in den CFP – SA miteinbezogen sind sowie der verwendeten materiellen und Humanressourcen.
  • die Implementierung einiger wichtiger Verfahren zur Bestimmung von Risikoelementen, die eventuell zur Erzielung von nicht repräsentativen CFPs führen könnten.

Die spezifischen Anforderungen bzgl. der Beschreibung des CFP – SA verlangen:

  • die Definition des Erfassungsvorgangs sowie der zur Bestimmung des LCA nützlichen Daten und deren Verwaltung.
  • die Realisierung eines in puncto Richtigkeit und Prägnanz validierten Pilotfalls für ein spezifisches Produkt. Nach Abschluss dieser Phase kann das System auf alle Produkte innerhalb desselben Anwendungsbereichs angewandt werden.

Die Anforderungen bzgl. der Vorgehensweise des CFP – SA verlangen:

  • die ausdrückliche Bezugnahme auf die angewandten PCR;
  • die Meldung der weiteren vom Program Operator definierten Anforderungen (falls vorhanden)
  • die Festlegung der bzgl. einer eventuellen externen Überprüfung des CFP (durch eine dritte unabhängige Stelle) vorgesehenen Tätigkeiten.

 

Die Vorteile des Carbon Footprint of Product – Systematic Approach

Der CFP – SA ist ideal für Unternehmen, welche die Umweltauswirkungen ihrer gesamten, aktuellen wie zukünftigen, Produkte und Serviceleistungen quantifizieren möchten. Der CFP-SA bietet dem Unternehmen nämlich die Möglichkeit, ihre Antwortfähigkeit gegenüber den Anforderungen und Anfragen von Kunden, Partnern und Stakeholdern zu verbessern.

Mit dem zertifizierten CFP-SA können Unternehmen einzelne CO2-Fußabdrücke der Produkte und Dienstleistungen, die in den Anwendungsbereich des CFP-SA fallen, bestimmen, ohne dafür einzeln die Überprüfung vonseiten einer akkreditierten Zertifizierungsstelle zu benötigen, ein Vorgang, der nicht immer schnell genug vonstatten geht.

Mit dem CFP-SA übernimmt das Unternehmen eine aktive Rolle, da es alle Verfahren, Informationen und Daten, die zur Bestimmung jedes einzelnen CFPs führen, definiert und kontrolliert sowie im Laufe der Zeit deren andauernde Wirksamkeit überwacht.

 

FITT und die ISO 14067 – Systematic Approach Zertifizierung

Mit dem Ziel, innerhalb 2025 50% und innerhalb 2030 80% seiner Produkte anhand des LCA zu erfassen, hat FITT den Weg zur ISO 14067 Zertifizierung eingeschlagen.

Die Ausarbeitung des Modells und der informatischen Struktur für die Erfassung und Verwaltung der Daten hat zu Beginn einen großen Aufwand vonseiten des Unternehmens erfordert. Dafür ist FITT nun imstande, Jahr für Jahr standardisierte Daten zu erheben, eine solide und wiederholbare Datenbank anzulegen, stets aktuelle und zertifizierte Daten zur Verfügung zu haben und immer präzisere Simulationen zu generieren.
Das verbessert natürlich die Kommunikation mit Kunden, Partnern, Stakeholdern und der Gemeinschaft, in der wir tätig sind, und macht sie noch ehrlicher und transparenter.